Deutschlands koloniale Vergangenheit. Paul Pogge und unser rassistisches Erbe
Jahrzehntelang wurde die koloniale Vergangenheit kaum thematisiert. Erst seit kurzem beginnt Deutschland, sich mit den Verbrechen in der Kolonialzeit auseinanderzusetzen. Geht es in vielen Städten um die Umbenennung von Straßen, die die Namen kolonialer Verbrecher tragen, ist in Rostock dem Afrika-Forschungsreisenden Paul Pogge ein Denkmal gewidmet. Pogge gilt als rassistisch und als ein Wegbereiter des […]
JOHANNA BLOKKER: DENKMALSTURZ ALS SYSTEMKRITIK: DER BILDERSTURM UND DIE »BLACK LIVES MATTER«-BEWEGUNG
Der Schriftsteller Robert Musil hat einmal gesagt, dass nichts so unsichtbar sei wie ein Denkmal: Einmal errichtet, befreit es die Menschen von der Arbeit des aktiven Erinnerns und ermöglicht ihnen das Vergessen. Dennoch gibt es Zeiten, in denen Denkmale wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken, in denen die Erinnerungen, die sie tragen, sie plötzlich zu […]
Im Dekolonial-Salon: Der transatlantische Versklavungshandel
Joachim Nettelbeck (1738 – 1824) hat als Obersteuermann auf niederländischen Versklavungsschiffen den Handel mit bis zu 750 Menschen befehligt: Mit einem Beiboot ist er die westafrikanische Küste abgefahren, wo er die gefangenen Menschen eingekauft hat; auf den Schiffen hat er das grausame Regime aufrechterhalten, das dort herrschte; auf den Märkten der Karibik hat er die […]
Im Dekolonial-Salon: Deutsche Sklavereikritik um 1820
Gegen Ende seines Lebens hat sich Joachim Nettelbeck (1738 – 1824) von seiner Tätigkeit als Steuermann auf niederländischen Versklavungsschiffen distanziert. In seiner Autobiographie schreibt er dazu: „Vor 50 Jahren war und galt dieser böse Menschenhandel als ein Gewerbe, wie andre, ohne daß man viel über seine Recht- oder Unrechtmäßigkeit grübelte. Barbarische Grausamkeit gegen die eingekaufte […]
Im Dekolonial-Salon: Bewertungsmaßstäbe für historische Personen
In der Debatte um die Umbenennung des Erfurter Nettelbeckufers in Gert-Schramm-Ufer hat sich der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein jüngst dafür ausgesprochen, historische Personen nach den Maßstäben ihrer Zeit zu beurteilen und nicht nach unseren gegenwärtigen Wertvorstellungen. Dem steht das Kriterium des Erfurter Stadtrats aus dem Jahr 1991 entgegen, dass Namensgeber*innen von Straßen Leistungen aufweisen müssen, […]
Kolonialismus und Hilfe
In welchem Verhältnis stehen Kolonialismus, Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe? Kolonialismus, Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe sind historisch eng miteinander verbunden. So entstand die Vorstellung davon, was Entwicklung bedeutet, parallel zur kolonialen Eroberung der Welt. Im Kolonialismus wurde Hilfe, etwa gegen Sklaverei oder ‚despotische Herrschaft‘, als zentrales Argument zur Rechtfertigung der Unterwerfung nicht-europäischer Gesellschaften genutzt. Nach der […]
Dekoloniale Berliner Afrika-Konferenz
Am 15. November jährt sich der Beginn der Berliner Afrikakonferenz zum 136. Mal. Anlässlich dieses Datums beruft das Projekt Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt die Dekoloniale Berliner Afrika-Konferenz ein. Die Veranstaltung wird live aus dem Projektraum in der Wilhelmstraße 92 in Berlin-Mitte übertragen. Der Projektraum in der Wilhelmstraße 92 liegt zwischen den ehemaligen Standorten der Reichskanzlei und des Auswärtigen Amtes, […]
The politics and possibilities of co-creating anti-capitalist and decolonial feminist movements for climate justice
The world continues to witness a historic convergence of multiple and intersecting crises, finance, energy, food and climate, to name just a few. The mainstream Capitalist solutions being proposed by transnational corporations, Global North governments, as well as multi-lateral institutions such as the United Nations (UN), firmly centre the aspirations of the global elite while […]