Mrz 02 2021
Abgelaufen!
18:00 - 20:00
Kritische Uni Tübingen

Protest Policing im Wandel? Konservative Strömungen in der Politik der Inneren Sicherheit am Beispiel des G20-Gipfels in Hamburg

Der G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 wurde zum Medienereignis, jedoch weniger wegen der Ergebnisse des Gipfels oder der Großdemonstrationen, sondern aufgrund der gewaltförmigen Eskalationen im Laufe der Protestwoche. Eine emotionale öffentliche Diskussion schloss sich an, in der u.a. der politische (Nicht-)Gehalt der Riots diskutuert und Maßnahmen gegen die linksradikale Szene gefordert wurden, aber auch starke Kritik an der Polizei, ihren Strategien und der Häufung von Polizeigewalt geäußert wurde. Die Ereignisse in Hamburg haben grundsätzliche Fragen nach dem sicherheitsbehördlichen Umgang mit Protesten aufgeworfen, etwa inwiefern die polizeiliche Einsatztaktik Einfluss auf Gewaltdynamiken politischer Proteste hat oder welche Konsequenzen die repressiven Reaktionen der Hamburger Justiz für zukünftige Protestereignisse hat. Der Vortrag soll vor diesem Hintergrund einen Überblick zu Aspekten der „Protest Policing“-Forschung geben, wesentliche Konfliktlinien in Hamburg aufzeigen sowie mit einer Diskussion der justiziablen Bearbeitung des Protestereignisses als Bestandteil einer Eskalationsdynamik abschließen.

Daniela Hunold forscht zu den Themen Polizei in der Einwanderungsgesellschaft, raumorientierte Kriminologie und Institutionen sozialer Kontrolle.