Nov 11 2021
Abgelaufen!
19:00 - 21:00
masch - Marxistische Abendschule Hamburg

Afghanistan: Die Wiederergreifung der staatlichen Macht durch die Taliban

Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen aus Afghanistan am 15. Februar 1989 und dem anschließenden Zerfall des Realsozialismus nahm das Interesse an Afghanistan in der westlichen Welt ab. Mit dem Sturz der Taliban, der im November 2001 im Rahmen „Operation Enduring Freedom” vollzogen wurde, wurde eine neue Ära eingeläutet. Unter der Regie der westlichen Staaten wurde die Islamische Republik Afghanistan geboren; eine Regierung, die einerseits den Islam und islamischen Werte als ihre Staatsräson und Legitimationsquelle der staatlichen Macht betrachtete, und andererseits unter dem Deckmantel der Demokratie die Ethnisierung der staatlichen Macht und die Korruption massiv beförderte.

Diese Ära, die mit dem Petersburger Prozess begann, endete am 15.08.2021 mit katastrophalen Folgen, welche eigentlich niemanden überraschen sollten. Dieser Vortrag geht nach einer kurzen Darstellung des geschichtlichen Hintergrundes auf die inneren und äußeren Faktoren ein, die den Boden für die Wiederergreifung der staatlichen Macht seitens der Radikalislamisten am 15.08.2021 begünstigt haben. Schließlich soll auf dieser Grundlage diskutiert werden, wie die Taliban-Herrschaft vom Gesichtspunkt einer kritischen Theorie der gegenwärtigen Weltordnung einzuschätzen ist.

Unser Referent ist in Afghanistan geboren und aufgewachsen und beschäftigt sich seit Jahren mit der politischen und sozialen Situation des Landes.

Ort:   Cafè Knallhart, Von-Melle-Park 9 (Uni)

Wegen Corona (begrenzte Teilnehmer/innen-Zahl) ist eine Anmeldung unter info@masch-hamburg.de nötig.