Jun 07 2021
Abgelaufen!
19:00 - 21:00
Balkanbrücke

Unterstützungsarbeit, Voluntourism & internationale Präsenz in BiH

Webinar von der Balkanbrücke

[Mehr Infos zur Balkanbrücke gibt’s hier: https://balkanbruecke.org]

Die imperialen Strukturen der deutschen und europäischen Migrationspolitik sind nicht neu, sondern das Ergebnis historisch gewachsener Prozesse. Unsere Perspektive auf Südosteuropa- ‘den Balkan’- ist geprägt durch die jahrzehntelange Vorherrschaft Europas, westliche Klischeevorstellungen und Stigmata.

Diese Strukturen setzen sich in der heutigen Migrationspolitik fort: Für Staaten im EU-Beitrittsverfahren bedeutet der Weg in die EU, europäische Externalisierungspraxen anzunehmen und zu stützen. Die brutalen Abschottungspolitiken der EU führen dazu, dass Schutzsuchende in Ländern des so genannten Westbalkans ausharren müssen. Die Situation an den Außengrenzen ist durch die EU produziert. Doch anstelle wirkliche Hilfe zu leisten und Menschen aufzunehmen, entsendet die EU Geld und Ratschläge, damit internationale Organisationen vor Ort sich um die Menschen auf der Flucht kümmern- ‘Hilfe’ wird externalisiert. Und auch Solidaritätspraxen internationaler (Freiwilligen-)Gruppen können Abhängigkeits- und Machtverhältnisse reproduzieren. Und genau darüber möchten wir sprechen!

Unsere Gäste sind:

Krsto Lazarevic – ehemaliger Journalist auf der Balkanroute und heute Berater von MdEP Erik Marquardt

Petar Rosandic – Aktivist und Rapper aus Österreich und Gründer der SOS Balkanroute, einer humanitären Initiative für ein menschenwürdiges Leben von geflüchteten Menschen in Südosteuropa

Isabell Nohr – Aktivistin und Mitglied des Vereins Brückenwind e.V., der sich kritisch mit internationaler Freiwilligenarbeit auseinandersetzt.

Am Beispiel Bosnien-Herzegowinas möchten wir die historisch erwachsenen Prozesse verstehen und derzeit passierende Aktivitäten einordnen lernen. Wir möchten Verantwortungsbewusstsein und die kritische Reflexion unter (potentiellen) Freiwilligen fördern und gemeinsam über mögliche Motivationen und Folgen internationaler Freiwilligenarbeit sprechen.