Sep 29 2021
Abgelaufen!
13:00 - 15:00
Bildungsstätte Anne Frank

“Unsere Stimme zählt” Rassismuskritische Perspektiven junger Menschen nach Hanau

Am 19. Februar 2020 wurden in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordet. „Wir haben ein Rassismusproblem, Rassismus tötet“ – diese bittere Tatsache wird seitdem auch von einer breiten Öffentlichkeit stärker wahrgenommen und diskutiert.

Für junge Menschen mit Migrationsgeschichte war diese Erkenntnis nicht neu. Sie und ihre Communities berichten in sozialen Medien seit Jahren von alltäglichen Rassismuserfahrungen. Die Morde von Hanau zielten jedoch unmittelbar auf migrantisch gelesene Jugendliche und ihre Treffpunkte ab, was die jungen Menschen und ihre Familien tief in ihrem Sicherheitsbedürfnis getroffen und traumatisiert hat.

Aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie konnte eine Aufarbeitung der Ereignisse, ein angemessener Umgang mit Trauer, Schock und Wut bisher nur sehr eingeschränkt stattfinden. Gleichzeitig haben sich gerade im Zuge der Corona-Pandemie Rassismus- und Ausgrenzungserfahrungen weiter verstärkt.

Wir wollen mit dieser Auftakt-Veranstaltung den Fokus auf die Perspektiven von jungen Menschen mit Migrationsgeschichte im Rassismus-Diskurs legen. Dabei möchten wir die Erfahrungen und die Zäsur durch den Anschlag in Hanau aufgreifen. Was sind die Wünsche, Forderungen und Sorgen der jungen Menschen? Wie können Schule, Jugendarbeit, Politik und Gesellschaft sie angemessen aufgreifen?

Hieran wird sich im nächsten Jahr ein zweiter Teil mit dem Titel „Unsere Stimme zählt! Rassismuskritische Perspektiven junger Menschen nach Hanau“ anschließen, bei dem der persönliche Austausch und die Vernetzung der Jugendlichen im Vordergrund stehen werden.

Diese Veranstaltung wird vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration zusammen mit den vier zivilgesellschaftlichen Integrationsvertragspartnern, der Bildungsstätte Anne Frank, dem Hessischen Jugendring, dem Landesverband Hessen des Deutschen Roten Kreuzes und dem Verband binationaler Familien und Partnerschaften ausgerichtet.

Dabei knüpft die Auftaktveranstaltung an die bisherigen Austauschformate mit den Integrationsvertragspartnern an, mit dem Ziel Impulse zu setzen, um die Diskussionen und Aushandlungsprozesse in der postmigrantischen Gesellschaft voranzubringen.