Mrz 29 2021
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Amadeu Antonio Stiftung

Kontinuitäten des Antisemitismus – GG5.3 Weltoffenheit Spezial

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Im Dezember 2020 ging die Initiative GG 5.3. an die Öffentlichkeit. Bestehend aus mehreren Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen, spricht sie sich gegen den BDS-Bundestagsbeschluss aus, der die BDS-Kampagne als antisemitisch verurteilt und ihre Förderung mit öffentlichen Mitteln ablehnt. Die Initiator*innen lehnen den Beschluss nicht vornehmlich wegen seines Gegenstandes ab, sondern wegen seiner vermeintlichen Wirkung: „Unter Berufung auf diese Resolution werden durch missbräuchliche Verwendungen des Antisemitismusvorwurfs wichtige Stimmen beiseitegedrängt und kritische Positionen verzerrt dargestellt.“

Im Kunst- und Kulturfeld wird zunehmend darüber gestritten, was Antisemitismus ist und was nicht. Dieser Streit wird vehement geführt, weil sich das Kulturfeld selbst zunehmend mit Antisemitismusvorwürfen konfrontiert sieht. Das liegt zum einen daran, dass im Milieu der Verschwörungsideologen die kultivierten antisemitischen Stereotype wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerufen werden. Zum anderen spielt das ambivalente Verhältnis gegenüber der Legitimität der BDS-Bewegung eine zentrale Rolle.

Welchem Antisemitismusbegriff liegt die Annahme von GG5.3 zugrunde und unterscheidet sich die Projektion auf Israel so deutlich von den Projektionen auf Jüdinnen und Juden, dass der BDS durch eine solche Petition diskursiv legitimiert werden sollte?

Die Teilnehmer*innen der Veranstaltung diskutieren die Initiative GG5.3 Weltoffenheit und erörtern, weshalb sich die Kunst-und Kultur als Austragungsort für diese Debatte besonders anbietet.

MIT
DR. REBECCA SEIDLER: Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover
BENJAMIN STEINITZ: Vorsitzender der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin, RIAS Berlin (angefragt)
ULRICH GUTMAIR: Kulturredakteur der taz