Mai 25 2021
Abgelaufen!
17:00
AStA Uni Köln

“Kolonialmetropole des Westens” – Köln und der deutsche Kolonialismus

Die deutsche Kolonialvergangenheit ist im Bewusstsein der Öffentlichkeit lange Zeit kaum präsent gewesen. Auch in der Kölner Lokalgeschichtsschreibung spielte diese Epoche keine Rolle. Dabei kann man Köln als ehemalige „Kolonialmetropole des Westens“ bezeichnen. Die einflussreichen Kölner Familien und Wirtschaftsunternehmen beteiligten sich am „kolonialen Projekt“ des Deutschen Reiches; koloniale Themen spielten an der Universität, in den Missions- und Kolonialgesellschaften sowie in der Presse über viele Jahre eine große Rolle. Auch nach dem Verlust der Kolonien mit dem Ende des 1. Weltkriegs engagierte man sich auf vielfältige Weise für die Rückgewinnung der verlorenen Gebiete. Während der NS-Zeit beteiligte man sich auch in Köln an den Planungen für ein afrikanisches Großreich. An der Universität gab es noch bis 1943 eine „Zentralstelle für Kolonialfragen“. Der Vortrag führt in die vielschichtige koloniale Vergangenheit Kölns ein und stellt die verschiedenen kolonialen Akteure und Institutionen vor.

Referent:in: Marianne Bechhaus-Gerst ist Afrikanistin, Historikerin und Kulturwissenschaftlerin. Seit vielen Jahren forscht und schreibt sie zu afrodeutscher Geschichte, zu deutsch-afrikanischen Begegnungsgeschichte und zu deutschen Kolonialgeschichte. Darüber hinaus ist sie als Anti-Rassismus-Trainerin und Critical Whiteness-Coach tätig.

Diese Veranstaltung findet im Rahmen des, diesmal digitalen, festival contre le racisme des AStA der Universität zu Köln statt. Zwischen dem 24.5. und dem 30.5.2021 gibt es zahlreiche Workshops, Vorträge und weitere Veranstaltungen zum Thema Rassismus.
Wie war die Rolle der Uni Köln im Nationalsozialismus? Welche kolonialen Spuren finden sich heute noch im Stadtbild Kölns wieder? Was sind die Geschichten von Rom:nja und Sinti:ze? Wenn ihr euch dafür interessiert, guckt euch auch die anderen Veranstaltungen des festival an unter: https://www.asta.uni-koeln.de/angebote/festival-contre-le-racisme/ oder auf Instagram @astauzk oder Facebook/AStAUzK