Mrz 18 2021
Abgelaufen!
19:00 - 21:30
Heinrich-Böll-Stiftung

»FLINT* only« – Spaltung oder Stärkung? Veranstaltungsreihe: Keine sicheren Räume?!

Die Linke will Differenzen ernst nehmen und trotzdem oder gerade dadurch gemeinsam für Emanzipation streiten. Doch gerade bei der Kategorie Geschlecht wird offensichtlich, wie sehr sie an diesem Anspruch scheitert: Sexismus, männerbündische Strukturen und sexuelle Übergriffe oder sexualisierte Gewalt gehören schließlich auch in der Linken zum Alltag. Gemeinsame Organisation und politische Praxis von Cis-Männern und FLINT*s endet so immer wieder in Frust, Enttäuschung und manchmal in der Abkehr von politischer Organisation überhaupt. Da ist es mehr als verständlich, dass sich eigene FLINT*-Räume, -Gruppen und -Veranstaltungsformate durchgesetzt haben. Nicht nur, damit FLINT*s auch mal der (links-)männlichen Dominanz entkommen können, sondern auch um Prozesse der feministischen (Selbst-)Bildung, Vernetzung und Bestärkung zu ermöglichen, die zusammen mit Cis-Männern oft unmöglich erscheinen. Doch ist autonome Organisation von FLINT*s unabhängig von Cis-Männern schon DIE Antwort auf das Patriarchat oder ist sie nur die kollektive Verwaltung des sexistischen Elends innerhalb der Linken? Was ist noch selbstbewusster Aufbau feministischer (Gegen-)Macht und was ist schon defensiver Rückzug in sogenannte Schutzräume, die gar nicht mehr nach dem großen Ganzen fragen können? Wie können wir dabei von anderen separatistischen Organisierungsformen lernen? Braucht es mehr Anspruch auf eine feministische Organisierung mit allen Geschlechtern oder doch mehr Mut zur Spaltung? Und was ist eigentlich mit den Cis-Männern selbst? Warum scheitert die gemeinsame Praxis mit ihnen so häufig und sind Organisationsformen von Cis-Männern vorstellbar, die nicht Männerbünde, sondern die Kritik an Männlichkeit stärken könnten? Das Podium soll Möglichkeiten und Fallstricke „separatistischer“ Organisation anhand von Geschlecht kontrovers diskutieren.

Es diskutieren:
* Jemand von FLINTA*ktion
* Jemand von mybodyisnotyourporn
* Jemand von den Falken Jena
* Kim Posster
Moderation: Jeja Klein

Details zur Teilnahme/Link zum YouTube-Stream folgen

Weitere Informationen: https://bebizine.de/veranstaltungsreihe-keine-sicheren-raeume/

Im Nachgang der Veranstaltung „Keine sicheren Räume?“ am 17.09.2020 in Berlin (Mitschnitt hier), bei der eine Vertreterin der Dresdner Gruppe e*space und Kim Posster miteinander diskutierten, moderiert von Jeja Klein und veranstaltet von ://about party, wollen wir den Diskussionsfaden aufrecht erhalten und weitere thematische Diskussionen organisieren.

Die Reihe »Keine sicheren Räume?!« wird organisiert von: e*space Dresden, der Redaktion BEBI sowie der feministischen Bibliothek MONAliesA und gefördert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung, dem Autonomen Feministischen Kollektiv Hannover. In Zusammenarbeit mit Weiterdenken Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen.

Die Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.