Mrz 24 2021
Abgelaufen!
19:00 - 21:00
Heinrich-Böll-Stiftung

Anna Mayr liest aus “Die Elenden” Warum unsere Gesellschaft Arbeitslose verachtet und sie dennoch braucht

Menschen ohne Job sind nichts, sie gelten als faul, ungebildet oder desinteressiert, meistens heißt es, sie seien selbst schuld an ihrer Lage. Wie falsch diese Behauptungen sind,  weiß Anna Mayr aus eigener Erfahrung. Sie wuchs als Kind von zwei Langzeitarbeitslosen auf , kennt ein Leben auf Hartz IV und das schmerzhafte Gefühl, nicht dazuzugehören.  Damit alle wissen, dass sie das Richtige tun, nämlich arbeiten, braucht man die Arbeitslosen als drohendes Bild des Elends.  Anna Mayr zeigt uns, dass wir die Geschichte der Arbeit neu denken müssen und wie eine Welt aussehen könnte, in der wir die Elenden nicht mehr brauchen, um unseren Leben Sinn zu geben.  Wir sollten, schreibt sie, jede/jeden als Produkt von Umständen und Zufällen begreifen.

Moderation: Jörn Dobert / Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V.

In Kooperation mit dem Literaturzentrum Hamburg

Anmeldungen bitte an info@boell-hamburg.de

Anna Mayr, geb. 1993 in einer Mittelstadt am Rand des Ruhrgebiets. Sie studierte Geographie und Literatur in Köln, schrieb für eine Boulevardzeitung und arbeitete als Deutschlehrerin. Mit dem Team von Correktiv war sie 2018 für den Nannenpreis und den Reporterpreis nominiert. Heute ist sie Redakteurin im Politik-Ressort der ZEIT und lebt in Berlin.