Apr 22 2021
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Freie Uni Bamberg

ANASTASIA BAUCH / CHRISTOPHER HÖLZEL: DIE BAKUNINHÜTTE. ERINNERUNGSKULTUR, DENKMALPFLEGE UND ZEITGENÖSSISCHE ARCHÄOLOGIE

Die Bakuninhütte bei Meiningen wurde in den 1920ern von Mitgliedern der anarcho-syndikalistischen Gewerkschaft FAUD errichtet. Als deutschlandweit einziges staatlich anerkanntes Kulturdenkmal des Anarchosyndikalismus bietet sie einzigartige Möglichkeiten der Erforschung und der Partizipation. Die Geschichte der Bakuninhütte ist wie ein Brennglas für die Geschichte Deutschlands in den letzten 100 Jahren. Sie wurde als Wander- und Schutzhütte errichtet und bis 1933 zum überregionalen Zentrum der anarchosyndikalistischen Bewegung ausgebaut, diente aber auch als beliebtes Ausflugsziel für die lokale Bevölkerung. Trotz »doppelter Opposition« in Nationalsozialismus und DDR ist die Hütte erhalten geblieben. 2015 wurde sie als Kulturdenkmal eingetragen. Heute ist die Hütte in Vereinsstrukturen, verschiedene politische Bewegungen und lokale (Erinnerungs-)Politiken eingebunden. Die AG Geschichte der Bakuninhütte hat sich zur Aufgabe gemacht, ihre vielfältige und wechselvolle Geschichte sowie die der Menschen, die sie gebaut und gestaltet haben, ihre verschiedenen Nutzungsphasen und das allgemeine politische Klima in Südthüringen in der Weimarer Republik zu erforschen.

Christopher Hölzel ist Archäologe und in der AG Geschichte der Bakuninhütte aktiv. Anastasia Bauch absolviert den Master Denkmalpflege in Bamberg, kommt aus Meiningen und ist an der Bauplanung zum Erhalt der Hütte beteiligt.